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KOORDINATIONS-Ausbildung und Case Management für Hospiz- und Palliativarbeit


17.08.2023 - 09.12.2023
Wer in der Hos­piz- oder Pal­lia­tiv­arbeit tä­tig sein will (SAPV, ambulante Hospize, Kinderhospizdienste, palliative Netzwerke, etc.) braucht heu­te ei­ne ho­he Kom­pe­tenz in den hier­zu er­for­der­li­chen Ko­or­di­na­ti­ons­tä­tig­kei­ten – das gilt sowohl für den Erwachsenen- als auch für den Kinderbereich. Letzt­lich geht es im­mer dar­um, ein Netz­werk im Le­ben des ster­bens­kran­ken Men­schen so zu ge­stal­ten und zu be­glei­ten, dass er sei­ne letz­ten We­ge ge­hen kann. Die Hos­piz- und Pal­lia­tiv­ar­beit hat in den letz­ten 20 Jah­ren ei­ne sehr kom­ple­xe Ent­wick­lung ge­nom­men. So vie­le ver­schie­de­ne Hil­fe­sys­te­me, so vie­le Ge­set­zes­grund­la­gen, so vie­le Ver­net­zungs­er­for­der­nis­se in den So­zi­al­räu­men der auch mit an­de­ren Diens­ten ge­mein­sam gut ko­or­di­niert zu be­glei­ten­den Men­schen kön­nen heu­te in der am­bu­lan­ten Ko­or­di­na­ti­on sehr dif­fe­ren­ziert auf­ge­stellt in­ein­an­der­grei­fen. Le­bens­si­tua­tio­nen von Men­schen sind im­mer sehr ver­schie­den, vielfach komplex und ver­lan­gen ei­ne in­di­vi­du­el­le Be­trach­tung und Ge­stal­tung. Die/ der ein­zel­ne Ko­or­di­na­tor/in wird hier­zu im­mer mehr ei­ne gu­te Ge­samt­aus­bil­dung zur Ko­or­di­na­ti­on be­nö­tigen, um auch wirk­lich im Sin­ne des Men­schen, der in der Mit­te al­ler Be­glei­tun­gen steht, al­le heu­te be­ste­hen­den Hil­fen und Netz­wer­ke (er)­ken­nen, ein­schal­ten und gut be­glei­ten zu kön­nen.

Ge­ra­de die am­bu­lan­te Hos­piz­ar­beit be­steht mehr als „nur“ im Eh­ren­amts­auf­bau vor al­lem in ei­ner gu­ten Ko­or­di­na­ti­on des ins­ge­samt heu­te be­ste­hen­den Netz­werk­po­ten­ti­als. Das gilt na­tür­lich eben­so für (Kinder)-SAPV- und Pal­lia­tiv-Teams, für pal­lia­ti­ve Diens­te im Kran­ken­haus, für Ko­ope­ra­tio­nen nach dem HPG wie für al­les Tä­tig­wer­den in Ge­stal­tungs­pro­zes­sen der letz­ten Le­bens­pha­se (ambulante Kinderhospizarbeit/ gesundheitliche Versorgungsplanung/ Altenheim etc.) über­haupt. Es fehl­te aber lange ei­ne ge­mein­sa­me Ko­or­di­na­ti­ons­aus­bil­dung, die das erforderte Wis­sen und Kön­nen aus allen Handlungsfeldern hal­tungs­ori­en­tiert zu­sam­men­fasst.

Die Bun­des-Hos­piz-Aka­de­mie gGmbH bie­tet Ih­nen des­halb schon seit mehreren Jahren ei­ne sol­che um­fas­sen­de Ko­or­di­na­ti­ons­aus­bil­dung in der Hos­piz- und Pal­lia­tiv­versorgung für eine be­grenz­te Zahl an Teilnehmenden an. Sie bie­tet da­mit am­bu­lan­ten Hos­piz­diens­ten und auch Kinderhospizdiensten ei­ne um­fas­sen­de Mög­lich­keit, die in ih­nen tä­ti­gen Ko­or­di­na­to­rIn­nen für die ei­ge­ne Ar­beit ent­we­der aus­bil­den oder auch ge­zielt wei­ter­bil­den zu las­sen. Sie bie­tet aber auch den ko­or­di­nie­rend Tä­ti­gen in den SAPV-Teams oder in al­len anderen For­men von Pal­lia­tiv-Netz­wer­ken ei­ne Aus­bil­dungs­mög­lich­keit an, sich mit den zu die­ser Ar­beit er­for­der­li­chen Kom­pe­ten­zen aus­zustat­ten und KollegInnen auch aus anderen hospizlich-palliativen Strukturen persönlich kennen lernen zu können.

Die Ko­or­di­na­ti­ons­aus­bil­dung bietet je nach Wahl sowohl das Zertifikat der Bundes-Hospiz-Akademie gGmbH für das Case Management nach den Standards der Deutschen Gesellschaft für Care und Case Management (DGCC), als auch die Anerkennung zur Koordination in der ambulanten Hospizarbeit nach § 39 a (incl. 80 Std. Kommunikation) und/ oder auch in der ambulanten Kinderhospizarbeit (incl. 80 Std. Kommunikation und auch 40 Std. pädiatrische Palliative Care). Die Bundes-Hospiz-Akademie gGmbH erarbeitet in enger Zusammenarbeit mit zertifizierten Lehr-AusbilderInnen der DGCC die von ihr zertifizierten CM Standards für die Hospiz- und Palliativversorgung.

Die Ko­or­di­na­ti­ons­aus­bil­dung ist in 3 Tei­le ge­glie­dert und in Mo­dul­form struk­tu­riert:
Die 3 Aus­bil­dungs­tei­le (9 Mo­du­le à 9 Std. pro Tag/ in­cl. Su­per­vi­si­on und zzgl. 48 Std. Lern­grup­pen­ar­beit und kol­le­gia­le Be­glei­tung für den Case Management-Abschluss = ge­samt 291 Std.) um­fas­sen:
a. Die ein­zel­fall­be­zo­ge­ne Be­gleit­kom­pe­tenz („Ca­se Ma­nage­ment“),
b. die Hal­tungs- und Eh­ren­amtskomp­tenz („Sha­re Ma­nage­ment“) und
c. die Or­ga­ni­sa­ti­ons- und Sys­tem­kom­pe­tenz („Ca­re Ma­nage­ment“).

Die Aus­bil­dung bietet damit das heu­te umfassend be­nö­tig­te Know-How für die Koordination in ambulanten Hospizdiensten und/ oder in der SAPV-Leitung in allen Formen und zwar so­wohl für die ein­zel­fall­be­zo­ge­ne Be­glei­tung und Beratung als auch für die or­ga­ni­sa­ti­ons- und struk­tur­o­ri­en­tier­te Ge­stal­tung von Ko­or­di­na­ti­ons­pro­zes­sen im Unterstützungsmanagement ins­ge­samt. Da­bei will sie am­bu­lant tä­ti­gen Ein­rich­tun­gen und Trä­gern hel­fen, hal­tungs­ori­en­tiert das für die Ko­or­di­na­ti­on in der Hos­piz- und Pal­lia­tiv­ar­beit ins­ge­samt er­for­der­li­che Be­gleit- und Be­ra­tungs­han­deln aus­zu­bil­den. Zudem vermittelt sie Expertise zu allen Formen der Netzwerkarbeit im Kontext von Hospiz- und Palliativbewegungen. Es gilt der Grund­fra­ge nach­zu­ge­hen, wie der Mensch, um den es in ei­ner kon­kre­ten Le­bens­si­tua­ti­on fall­wei­se geht, auch im Kon­text al­ler mög­li­chen Hil­fe­or­ga­ni­sa­tio­nen und –sys­te­me gut struk­tu­riert be­glei­tet wird. Dieses erfordert auch ein Vermögen, Netzwerke zu initiieren, aufzubauen und zu begleiten. Ebenso kann je nach Wahl zudem der o.g. zertifizierte Abschluss hinzugenommen werden für das Profil der/s Case ManagerIn für Hospiz- und Palliativversorgung. Die Aus­bil­dung en­det in diesem Falle mit ei­ner Ab­schluss­ar­beit und führt zu ei­nem Zer­ti­fi­kat, in dem so­wohl die Vor­aus­set­zun­gen zur Ko­or­di­na­ti­ons­tä­tig­keit im am­bu­lan­ten Hos­piz­be­reich (in­cl. der Füh­rungs- und Lei­tungs­kom­pe­ten­zen) nach 39 a Abs. 2 SGB V und zum Er­halt des Ca­se Ma­na­ga­ment-Abschlusses der Bundes-Hospiz-Akademie gGmbH er­füllt sind.

Die Aus­bil­dungs­in­hal­te

Ge­schich­te der Hos­piz­be­we­gung; Hos­pi­zidee und Teil­ha­be­den­ken; Grund­mo­del­le der am­bu­lan­ten Hos­piz­ar­beit, Ent­wick­lung und Ar­bei­ten in der Hal­tungs­ori­en­tie­rung, ethi­sche Grund­la­gen Ethik-Ver­ste­hen, Be­grün­dung bür­ger­schaft­li­chen En­ga­ge­ments, Auf­bau des Eh­ren­amts, Ko­or­di­na­ti­on von Eh­ren­amt­li­chen, Grund­la­gen und Ge­stal­tung von Be­fä­hi­gungs­kur­sen; Füh­ren und Lei­ten in der Hos­piz- und Pal­lia­tiv­ar­beit; Füh­ren und Lei­ten zwi­schen Eh­ren­amt und Vor­stand, par­ti­zi­pa­ti­ves Be­glei­ten von Ge­stal­tungs­pro­zes­sen, Be­griffs­klä­rung des Ca­re Ma­nage­ments, ge­setz­li­che Grund­la­gen und struk­tu­rel­le Rah­men­be­din­gun­gen, Kern­pro­zes­se der Ko­or­di­na­ti­on von Hos­piz- und Pal­lia­tiv­ar­beit im Erwachsenen- und/ oder im Kinderbereich, Ko­or­di­na­ti­on des am­bu­lan­ten Hos­pi­zes nach § 39 a SGB V im Erwachsenen- und/ oder im Kinderbereich, Ko­or­di­na­ti­on bei SAPV und Pal­lia­tiv-Netz­wer­ken, Rol­len­ver­ständ­nis­se der Ko­or­di­na­ti­on, Grund­la­gen, Me­tho­den und Zie­le der Netz­werk­ar­beit, Eta­blie­rung, In­iti­ie­rung und Fi­nan­zie­rung in der Netz­werk­bil­dung, Pra­xis der Do­ku­men­ta­ti­on, der Be­griff der fall­be­zo­ge­nen Be­glei­tung; Un­ter­schei­dung von Fall- und Sys­tem(-steue­rung), kon­zep­tio­nel­le Ent­wick­lung des Ca­se Ma­nage­ments, Um­gang mit Kom­ple­xi­tät im Sys­tem; Grund­la­gen, Im­ple­men­tie­rung und Me­tho­den des Ca­se Ma­nage­ments, Netz­werk­bil­dung auf Fall- und Sys­tem­steue­rungs­ebe­ne; Rol­len­ver­ständ­nis­se und Kon­kur­ren­zen, Kom­mu­ni­ka­ti­on im SHARE-Mo­dell, Vor­sor­ge­be­ra­tung nach § 132g SGB V, Ad­van­ced Ca­re Pla­ning, Netzwerk-Förderungen nach § 39 d, pädiatrische Palliative Care, uvm.. Reine Geschäftsführungskompetenzen für SAPV-Geschäftsführungen sind ausgenommen.

Zu der Aus­bil­dung kann sich insofern modular für beide angestrebten Abschlüsse (Abschluss 2) als auch se­pa­rat entweder nur für den Abschluss der Hospiz-Koordination nach § 39 a im Erwachsenenbereich (Abschluss 1) oder für den Abschluss der Hospiz-Koordination nach § 39 a im Kinderhospizbereich (Abschluss 3) angemeldet werden; Abschluss 1 und 3 umfassen ebenso die Theorie des Case Managements ohne die Anteile der kollegialen Beratung, der Supervision und der Abschlussarbeit; für Anmeldungen nur zu Abschluss 1 (und 3) besteht bis zum Ende des 1. Moduls die Möglichkeit, auch noch Abschluss 2 nachzubelegen.

Zu­gangs­vor­aus­set­zun­gen für die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer der Ausbil­dung sind ein ab­ge­schlos­se­nes Stu­di­um im So­zi­al- und Ge­sund­heits­be­reich bzw. -ma­nage­ment oder eine Pflegeausbildung oder ei­ne mehr als 3-jäh­ri­ge Be­rufs­er­fah­rung auf Grund­la­ge ei­nes an­er­kann­ten Aus­bil­dungs­gan­ges in ei­ner Hos­piz- und Pal­lia­tiv­ein­rich­tung bzw. in ei­ner an­de­ren Ein­rich­tung, in der es zu Be­rüh­run­gen mit Fra­gen der Hos­piz- und Pal­lia­tiv­ar­beit kommt.

ReferentInnen;
Case-Anteile:

Daniela Gramnmatico (Ökumenische Hospizbewegung Düsseldorf-Süd e.V./ DGCC e.V.)
Care-Anteile:
Paul Herrlein (Geschäftsführer St. Jakobus Hospiz Saarbrücken gGmbH/ DHPV e.V.)
Share-Anteile:
Dr. Paul Timmermanns (Seelsorger/ Geschäftsführer Bundes-Hospiz-Akademie gGmbH)

Die Aus­bil­dungs­ter­mi­ne (für die Ge­samt­aus­bil­dung)

Mo­dul 1: 27. – 29. April 2023;
Mo­dul 2: 11./ 12. Mai 2023 und 1 Tag online am 24. Mai 2023;
Mo­dul 3: 1. – 3. Juni 2023;
Modul 4: 17. – 19. August 2023;
Mo­dul 5: 4. – 6. September 2023;
Mo­dul 6: 27. – 29. September 2023;
Mo­dul 7: 10./ 11. Oktober und 1 Tag online am 18. Oktober 2023;
Mo­dul 8: 7. – 9. November 2023;
Mo­dul 9: 7. – 9. Dezember 2023.


Zzgl. Ter­mi­ne für Kol­le­gia­le Be­gleitung und Lern­grup­pen nach Ver­ein­ba­rung.
(Ter­min­än­de­run­gen sind mög­lich)