"Hospiz macht Schule weiter" für weiterführende Schulen und Berufsschulen

Auf was es ankommt – zu leben ist mehr als bloß zu lernen: Seit 2013 kommen Teams von Haupt- und Ehrenamtlichen an die Bundes-Hospiz-Akademie gGmbH und besuchen die 6-tägige Weiterbildung zur Hospizarbeit in weiterführenden Schulen. Seitdem laufen jährlich 2 Weiterbildungskurse, an denen haupt- oder ehrenamtliche Hospizkräfte oder auch Lehrerkräfte aus Schulen teilnehmen, um sich das Projekt-Know-how für eine eigene Schulpraxis anzueignen. Unsere Erfahrungen zeigen, dass die Hospizarbeit für weiterführende Schulen nicht wirklich mit einem bloßem Unterrichts- oder Lernkonzept auskommt. Vielmehr stand für uns im Fachteam die Frage an: Was brauchen denn weiterführende Schulen, wenn es um Sterben, Tod und Trauer im Leben geht? Aus diesem Ansatz heraus haben wir dann mit „Hospiz macht Schule weiter...“ ein Projekt für Hospizvereine und –träger entwickelt, mit dem von Hospizseite aus ein Wirken in Schulen hinein geleistet werden kann, das den Grundsatz der Subsidiarität – „Hilfe zur Selbsthilfe“ – ernst nimmt. Unsere Erfahrungen zeigen deutlich: Es geht hier um die Entwicklung einer tragenden Kultur in der Schule, und zwar vor allem durch die Menschen, die dort sind und leben, selbst. Wo weiterführende Schulen – und das passiert vielfach – mit Erleben von Tod und Trauer in Berührung gekommen sind, entsteht oft der Wunsch nach den Experten von außen, die dann kommen und helfen sollen. Viele Hospizvereine berichten von solchen Anfragen. „Hospizarbeit für Schulen“ zu denken, heißt für uns aber nicht dort als die „richtig Lehrenden“ in diesen Themen aufzutreten. Es geht nicht darum, dass wir eben wüssten, wie das geht, und andere lernen lassen könnten, was ihnen fehlt und tun sollten.
In der Hospizbewegung teilen wir ein Leben und zwar nicht als irgendein beliebiges, sondern als unser eigenes Leben hier und jetzt. „Du bist Du, und ich bin ich!“ Und in diesem Teilen, teilen wir es mit – die Wirkung der Hospizbewegung liegt wesentlich deshalb in dem gemeinschaftlichen Leben, der Menschen, die dort gemeinsam unterwegs sind. Weiterführende Schulen brauchen wie alle ein gemeinschaftliches Teilen ihres Lebens, in dem sie miteinander unterwegs und verbunden sind – in dem sie sich gegenseitig halten und tragen können und zwar gerade im Erleben von Tod und Trauer. Dies in Schulen begleiten zu können und dazu einen Entwicklungsprozess zu gestalten, ist Ziel von „Hospiz macht Schule weiter…“
Genau deshalb finden wir die Konzeption von „Hospiz macht Schule weiter...“ eben nicht in bloßen Lern- und Unterrichtskonzepten, sondern in einer Kulturentwicklung die trägt, weil die Menschen, die in ihr leben, sich gegenseitig tragen. Hospizbewegung kann in Schule begleiten, dass die Menschen dort eben ihren gemeinsamen Weg finden und gehen. Auf dieser Grundlage werden dann in der Weiterbildung vielfältige wesentliche Punkte erörtert: Selbstexplorativ Aufbau und Inhalte eines mehrtägigen Schülerprojektes, Durchführung einer (schulinternen) Lehrerfortbildung, Eröffnung einer Lehrer-AG, Gestaltung eines themenbezogenen Elternabends, Etablierung von Kriseninterventionen und permanenter Schüler-Lehrer-Arbeit, Unterrichts- und Beratungsangebote, sowie die Vermittlung der zur Hospizarbeit für Schulen benötigten Grundlagentheorien zu Trauer und Kommunikation, sowie der projekteigenen Didaktik und Methodik, u.v.m.



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