Rundbrief 36 - 10.11.2021
Informationen aus der Arbeit der Bundes-Hospiz-Akademie gGmbH

- Zur KOORDINATION von Hospiz- und Palliativarbeit – der neue Ausbildungsgang 2022
- Fachtagung zur stationären Hospizarbeit und ihrer „Qualität“ in Bielefeld
- Große Basisqualifikation Trauerbegleitung 2022
- Neuer Lehrgang mit Dr. Eugen Drewermann in der seelsorglich/ spirituellen Begleitung
- Unsere Bundesprojekte „Hospiz macht Schule“ und „Hospiz macht Schule weiter“

Liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren,
 

1. Ausbildung der KOORDINATION innerhalb der Hospizbewegung als ganze – der neue Ausbildungsgang 2022

„Der sterbende Mensch steht im Mittelpunkt aller unserer Aktivitäten“. Gewiss auch Ihr Hospiz-Engagement will sich daran messen lassen können. D.h. dann, den sterbenden Menschen mitten in seinem Leben zu begleiten auf einem Weg, an dessen Ende sein Tod steht. Man kann hier von einer Weggemeinschaft auf Zeit sprechen. Damit dieser Weg gelingen kann, braucht es aber einiges an Koordination von Zeit, von Hilfen, von Menschen und Strukturen – doch in der Mitte aller Aktivität steht das, was viele stationäre Hospize einmal in der Beschreibung ihrer Arbeit als die „Hospizbegleitung im Tageslauf“ definiert haben. Die „Mitte“ muss nämlich mitgehen können, sie kann nicht starr und institutionell sein, sie begleitet das Leben eines Menschen konkret und sie hat alles im Blick, was es da hospizlich-palliativ zu koordinieren gilt. Der § 39 a SGB V spricht diesen Gesamtblick über die Koordination der ambulanten Hospizdienste als „palliative Beratung“ aus. Ihre Rahmenvereinbarung führt dieses weiter in den Zielen des ambulanten Hospizdienstes aus:

a. „sterbenden Menschen ein möglichst würdevolles und selbstbestimmtes Leben bis zum Ende zu ermöglichen“,

b. „die Familie in diesem Prozess zu begleiten, zu entlasten und zu unterstützen“,

c. für „das (qualifizierte) Engagement Ehrenamtlicher“ zu sorgen,

d. in der hospizlich-palliativen Vernetzung aller im Sinne des Sterbenden Menschen tätig zu sein und „Teil der multiprofessionellen Versorgungsstruktur der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) im Sinne eines integrativen Ansatzes sein“ zu können.

Der Auftrag zur ambulanten Hospizarbeit kommt aber nicht bloß durch einen „Paragraphen“, sondern durch den sterbenden Menschen selbst zustande, der den ambulanten Hospizdienst anfragt. Ihn wirklich im „Mittelpunkt“ zu sehen, heißt dann den Überblick über die Gesamtkoordination aller zu diesen Zielen benötigten Hilfen und Unterstützungen in der Vernetzung nicht zu verlieren. Vielmehr kommt es auf die Kompetenzen an, diese vielfältigen Koordinationen auch gestalten zu können. „Koordination“ meint also nicht bloß, die Leistungen ehrenamtlich Tätiger zu koordinieren und die Gesamtsituation des sterbenden Menschen und aller für ihn aufgenommenen Hilfestrukturen und –angebote gar nicht mehr zu sehen. So sind in der Hospizbewegung bis heute vielfältige Systeme und Strukturen der koordinierten Hilfen für den sterbenden Menschen entstanden, in und mit denen gerade die ambulante Hospizarbeit sich auch bewegen und die sie mitgestalten können muss. Der sterbende Mensch, der Anfrage und Auftrag ist, braucht Unterstützung und keine Zuständigkeiten – ganz gleich ob er nun innerhalb oder wie so oft auch außerhalb eines „Paragraphen“ Hilfe erfährt. KoordinatorInnen der ambulanten Hospizarbeit müssen unter den heutigen Anforderungen hoch komplexe Lebenslagen in der Koordination eines je individuell zu gestaltenden Gesamtsystems vielfältig differenzierter Hilfestrukturen begleiten können – das bedarf immer mehr einer differenzierten Koordinationsausbildung.

Die ambulante Hospizarbeit braucht hierzu eine „Koordination im Ganzen“ – das heißt ja nicht, dass sie alle möglichen Hilfesysteme selber auch anbieten muss, doch, wenn es um die Begleitung des sterbenden Menschen in seiner Mitte gehen soll, dann werde ich alle bestehenden Hilfen kennen und verstehen und auch auf die Menschen zugehen können müssen, deren Hilfen der sterbende Mensch in der Konkretheit seines Tageslaufs evtl. ja auch gut gebrauchen kann.

Wie muss also die Koordinationskraft in der ambulanten Hospiz- und Palliativversorgung angesichts dieses heute hochgradig differenzierten Gesamtgefüges so vielfältiger Unterstützungsstrukturen ausgebildet sein? Schon seit mehreren Jahren entwickelt die Bundes-Hospiz-Akademie gGmbH zur Koordination von Hospiz- und Palliativarbeit auf heutigem Stand alle diese Kompetenzen im Sinne der „Koordination im Ganzen“. Gerade eben konnten wieder im Oktober alle teilnehmenden Koordinationskräfte des aktuellen Ausbildungsgangs 2021 ihre Koordinationsausbildung abschließen.

KoordinatorInnen der ambulanten Hospizarbeit können in dieser Ausbildung ihren Abschluss nach § 39 a SGB V erhalten. Daneben und zur freien Wahl können sie und eben alle anderen koordinierend Tätigen aus allen anderen Diensten der hospizlich-palliativen Versorgung (SAPV/ palliative Netzwerke/ ärztliche Koordination/ GVP/ etc.) mit dieser Ausbildung ebenso den nach den Standards der Deutschen Gesellschaft für Care und Case Management (DGCC) zertifizierten Abschluss als Case ManagerIn für Hospiz- und Palliativarbeit erhalten (weitere Informationen auch über unser Ausbildungshandy 0151/ 55 79 81 57).

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2. Fachtagung zur stationären Hospizarbeit und ihrer „Qualität“ in Bielefeld

Am 12.10.2021 fand die diesjährige Fachtagung stationäre Hospizarbeit der Bundes-Hospiz-Akademie gGmbH in Bielefeld statt und 50 Leitungsfunktionen stationärer Hospize aus ganze Deutschland hatten Gelegenheit, über die Grundlagen ihrer Arbeit nachzudenken und vielfältige Anregungen im Blick auf das, was ihre Arbeit wertvoll und – eben als eine echte „Qualität“ – lebbar macht, aufzunehmen. Der Titel der Fachtagung lautete: „Die SORGSAMe Hospizentwicklung“ und verband verschiedenste aktuelle Qualitätsansätze (Qualitätshandbuch/ Selbstevaluation/ Bundesrahmenhandbuch/ Gütesiegel) im Blick auf ihre hospizliche Wirksamkeit so miteinander, dass der Kernprozess der stationären Hospizarbeit, wie ihn 2003 40 stationäre Hospize einmal als die „Hospizbegleitung im Tageslauf“ definiert haben, sichtbar bleiben konnte.

3. Große Basisqualifikation Trauerbegleitung 2022

Auch den neuen Ausbildungsgang 2022 zur Entwicklung von Kompetenzen und Strukturen, in und mit denen Hospizeinrichtungen und –vereine trauernde Menschen begleiten können, haben wir jetzt aufgestellt. Wen es interessiert, findet unter folgendem Link dazu weitere Hinweise:

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Sie finden hier auch eine Handreichung mit „Empfehlungen zur Ausbildungsentscheidung“ für die Trauerbegleitung im Hospiz-Kontext

4. Neuer Lehrgang mit Dr. Eugen Drewermann in der seelsorglich/ spirituellen Begleitung

Die Begleitung von Menschen am Lebensende auch in ihren seelsorglich-spirituellen Belangen ist ein zentraler Bestandteil der Hospizbewegung. Schon seit jetzt 4 Jahren bietet die Bundes-Hospiz-Akademie gGmbH dazu eine 5-tägige Veranstaltungsreihe mit Dr. Eugen Drewermann unter dem Titel „Letzte-Lebens-Wege“ an. Auch 2022 wird es diesen „Lehr-Gang“ aufgrund der vielen Anfragen wieder geben. Die Zahl der Teilnehmenden ist wie jedes Jahr begrenzt, da wir zu den für unsere Begleitkompetenzen zu erschließenden „inneren Bildern“ des Menschen auf dem Lebensweg mit Eugen Drewermann eben in das „tiefere“ Gespräch kommen – „gehen“ - möchten.

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5. Unsere Bundesprojekte „Hospiz macht Schule“ und „Hospiz macht Schule weiter“

Trotz und ja auch wegen „Corona“ schulen wir ehren- und hauptamtliche Hospizmitarbeitende in unseren beiden Bundesprojekten zum „hospiz-bewegten“ Tätigsein der ambulanten Hospizeinrichtungen in Grundschulen und in weiterführenden Schulen an vielen Orten in Deutschland. Viele Informationen dazu finden Sie wie schon seit jetzt 12 Jahren über die website des Bundesprojektes unter www.hospizmachtschule.de

Die nächste Weiterbildung im Bundesprojekt für die weiterführenden Schulen findet im kommenden Jahr bei uns am Tagungshaus der Akademie in Ennepetal statt mit folgenden Terminen: 24. – 26. Februar 2022 (Block 1) und 7. – 9. April 2022 (Block 2).

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Zu allen Aktivitäten der Bundes-Hospiz-Akademie gGmbH können Sie mit uns über unser Projekt- und Ausbildungshandy auch gerne persönlich ins Gespräch kommen; die Rufnummer lautet: 0151/ 55 79 81 57.

Wir wünschen allen eine gute, gesunde Zeit und ein hospiz-bewegtes Jahr 2022
Ihr

Dr. Paul Timmermanns
(Geschäftsführung)

Hinweis: Sie können hier jederzeit den Rundbrief abbestellen. Auch können Sie sich zu Fragen des Rundbriefes jederzeit an unsere Mailadresse info@bundes-hospiz-akademie.de wenden bzw. uns auch über die Projekthotline 0151/ 55 79 81 57 direkt erreichen. Beachten Sie bitte, dass die Absendeadresse des Newsletters nicht von Ihnen mit Antwortschreiben angemailt werden kann.
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