Rundbrief 35 - 19.11.2020
Informationen aus der Arbeit der Bundes-Hospiz-Akademie gGmbH

- Zur KOORDINATION von Hospiz- und Palliativarbeit – der neue Ausbildungsgang 2021
- Hospizarbeit für Schulen in der Corona-Krise
- Ausbildung zur Trauerbegleitung 2021

Liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren,
 

1. Zur KOORDINATION von Hospiz- und Palliativarbeit – der neue Ausbildungsgang 2021

immer wieder hören wir die Feststellung, dass die Frage der Koordination eine der wichtigsten Zukunftsfragen für die Hospizbewegung in Deutschland ist. Das wird wohl eng damit verbunden sein, dass in fast allen Satzungen für das Engagement der Hospizvereine der Satz steht: „Der sterbende Mensch steht im Mittelpunkt aller unserer Aktivitäten“. Koordination heißt dann nämlich: Diesen Menschen mitten in seinem Leben zu begleiten auf einem Weg, an dessen Ende sein Tod steht. Damit dieser Weg gelingen kann, braucht es in der Tat einiges an Koordination von Zeit, von Hilfen, von Menschen und Strukturen – doch in der Mitte aller Aktivität steht das, was viele stationäre Hospize einmal in der Beschreibung ihrer Arbeit als die „Hospizbegleitung im Tageslauf“ definiert haben. Die „Mitte“ muss nämlich mitgehen können, sie kann nicht starr und institutionell sein, sie begleitet das Leben eines Menschen konkret und zwar so, dass sie auch alles koordiniert, was in sie/ er in seinem Lauf des Tages benötigt .damit das Leben nach Möglichkeit bis zum Schluss in der Mitte bleiben kann.

Das wird wohl immer die Zukunft der Hospizbewegung ausmachen. Doch der o.g. Satz über die Zukunft zielt aber auch darauf ab, dass in der Hospizbewegung bis heute vielfältige Systeme von Institutionen und Strukturen gewachsen sind, die vielfältige zusätzliche Hilfemöglichkeiten für den sterbenden Menschen bereithalten können und in denen gerade die ambulanten Hospizarbeit ihren Platz bewähren muss.

Die Koordination der ambulanten Hospizarbeit steht heute angesichts der vielen mittlerweile bestehenden Hilfesysteme immer drängender vor der Herausforderung, diese vielfältigen Kompetenzen der Koordination auch auszubilden. Es braucht eine „Koordination im Ganzen“ – das heißt ja nicht, dass ich alle möglichen Hilfesysteme selber auch anbieten muss, doch, wenn es mir um die Begleitung des sterbenden Menschen in seiner Mitte gehen können soll, dann werde ich alle bestehenden Hilfen kennen und verstehen und auch auf die Menschen zugehen können müssen, .deren Hilfen der sterbende Mensch in der Konkretheit seines Tageslaufs evtl. ja auch gut gebrauchen kann.

So haben wir uns im Februar diesen Jahres an der Bundes-Hospiz-Akademie gGmbH aufgemacht, in einem ersten Ausbildungsgang diese Kompetenzen der „Koordination im Ganzen“ für einen Kreis von KoordinatorInnen auszubilden. Im Oktober konnten alle ihre Koordinationsausbildung abschließen. Und die vielen schönen und guten Erfahrungen in diesem Jahr haben uns darin bestärkt, auch für das kommende Jahr 2021 wieder diese Ausbildung für alle anzubieten, egal, wo Sie in der Hospiz- und Palliativarbeit auch stehen mögen. Es sind für 2021 nur noch wenige Ausbildungsplätze frei...

!!! Informationen/ Anmeldung hier !!!

2. Hospizarbeit für Schulen in der Corona-Krise

Schon seit vielen Jahren entwickeln wir an der Bundes-Hospiz-Akademie gGmbH Kompetenzen, die Personen und Vereine der Hospizbewegung benötigen, um im Sinne ihres „hospizbewegten“ Engagements und mitten im gesellschaftlichen Leben mit Kindern und Jugendlichen in Schulen arbeiten zu können. Seit 2007 führen unsere Hospiz-macht-Schule-Projekte dazu, dass mittlerweile bis heute fast 350 Hospizvereine und –organisationen über alle verbandspolitischen Grenzen hinweg an unserem Hospiz-macht-Schule-Netzwerk beteiligt sind und hier an einer langjährig evaluierten und vor allem einheitlichen Kompetenzentwicklung teilhaben können.

Die Projekte richten sich mit „Hospiz macht Schule“ an die Arbeit in Grundschulen und mit „Hospiz macht Schule weiter“ an weiterführende Schulen. Es handelt sich dabei m zwei grundverschiedene Projektkonzeptionen: Arbeiten wir in Grundschulen mit einem über Jahre von den Hospiz-Teams aus ganz Deutschland immer weiter ausdifferenzierten Unterrichtskonzept, so stellt die Arbeit in den weiterführenden Schulen eher eine Konzeption dar, die einen gemeinsamen Entwicklungsweg zwischen Schule und Hospizverein/ -einrichtung gestalten helfen soll, damit in der Schule in Form der Selbsthilfe eine kulturelle Unterstützung entsteht, die wirkt und hilft, wenn zukünftig die Schule in Berührung mit Tod und Sterben kommt. Daneben führen wir teambezogene Fachreflexionstage durch und bieten einmal jährlich einen Methoden-Workshop für die Hospizarbeit in Schulen an.

!!! weitere Informationen unter www.hospizmachtschule.de !!!

Im den letzten Monaten sind wir immer wieder mal auf die spontane Äußerung gestoßen, dass ja „wegen Corona“ bestimmt momentan keine Schulprojekte stattfinden würden... Dem ist ganz und gar nicht so.... Immer wieder berichten uns die Hospizvereine davon, dass sich Grundschulen gerade jetzt eine solche Woche wünschen. Die Corona-Krise in unserer Gesellschaft ist eben auch eine Zeit des gemeinsamen Bedenkens und Begleitens des Lebens angesichts einer – wenn auch in nur einigen Fällen, so doch unbestreitbar – lebensbedrohlichen Erkrankung. Die Hospizbewegung in unserer Gesellschaft hat bzw. hätte da viel zu tun.... Leider muss hier auch für einige Hospizdienste der Konjunktiv verwendet werden...

Natürlich haben wir auch von Schulen gehört, die momentan über Projekte für Schülerinnen und Schüler sich gar nicht nachzudenken trauen... Wir stoßen hier auf sehr große Unterschiede in den Haltungen und bei den Ängsten und Potentialen der Entscheiderinnen und Entscheider in Schulen. Das scheint doch genauer besehen sehr viel weniger von den auch tatsächlich bestehenden behördlichen Beschränkungen, als viel mehr von den individuellen Befürchtungen und Sicherheitsbedürfnissen der vor Ort handelnden Personen abzuhängen. Auch hier scheint zu gelten: Die Corona-Krise ist eine Zeit der Hospiz-Begleitung!

Für alle Frage rund um die Bundesprojekt „Hospiz macht Schule“ sind wir über die zentrale Projektnummer unserer Koordinationsstelle 0151/ 55 79 81 57 oder auch per Mail unter info@hospizmachtschule.de ansprechbar.

3. Der neue Ausbildungsgang zur Trauerbegleitung

Auch den neuen Ausbildungsgang 2021 zur Entwicklung von Kompetenzen und Strukturen, in und mit denen Hospizeinrichtungen und –vereine trauernde Menschen begleiten können, haben wir jetzt aufgestellt. Wen es interessiert findet unter folgendem Link dazu weitere Hinweise:

!!! Informationen/ Anmeldung hier !!!

Sie finden hier auch eine Handreichung mit „Empfehlungen zur Ausbildungsentscheidung“ für die Trauerbegleitung im Hospiz-Kontext

Wir wünschen allen eine gute, gesunde Zeit
Ihr

Dr. Paul Timmermanns
(Geschäftsführung)

Hinweis: Sie können hier jederzeit den Rundbrief abbestellen. Auch können Sie sich zu Fragen des Rundbriefes jederzeit an unsere Mailadresse info@bundes-hospiz-akademie.de wenden bzw. uns auch über die Projekthotline 0151/ 55 79 81 57 direkt erreichen. Beachten Sie bitte, dass die Absendeadresse des Newsletters nicht von Ihnen mit Antwortschreiben angemailt werden kann.
Rechtehinweis zum Bild oben: (c) klickerminth - fotolia.com