Rundbrief 21 - 19.12.2013
Informationen aus der Arbeit der
Bundes-Hospiz-Akademie gGmbH

- „Hospiz macht Schule“: Einige Fazite zur Entwicklung des Bundes-Projektes; Fachtagung zum gesellschaftlichen Wirken der Hospizbewegung; Ausbildungsangebot zur Arbeit mit Figurenpuppen in der Sterbebegleitung

Liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren,
 

1. „Hospiz macht Schule“ - einige Fazite in der Projektentwicklung von den Anfängen in 2005 bis zum Jahresende 2013

Als wir in 2005 und 2006 in der Curriculumsgruppe das Grundkonzept von „Hospiz macht Schule“ für die Hospizeinrichtungen entwickelten und evaluierten, war uns sicher noch nicht völlig klar, welche positiven Auswirkungen durch die Durchführungen der gleichnamigen Projektwoche in den regionalen Grundschulen der Hospizverein vor Ort selbst erfahren kann. Sein Standort und auch Stellenwert im kommunalen oder gemeindlichen Kultur- und Sozialgeschehen verändert sich durch die Arbeit mit „Hospiz macht Schule“ nachhaltig.

Nachdem wir nach der Phase der Projektentwicklung in der Bundes-Hospiz-Akademie gGmbH von 2008 an das Projekt „Hospiz macht Schule“ bundesweit für alle Hospizeinrichtungen gleichermaßen koordinieren und weiterentwickeln, hat sich auch das Projekt selbst und das Arbeiten mit ihm durch die bis heute seit nunmehr 8 Jahren so vielfältig in den Hospizvereinen gemachten Erfahrungen verändert. „Hospiz macht Schule“ 2013 ist nicht mehr „Hospiz macht Schule“ von 2006, denn durch die bundesweite Koordination haben wir in der Bundes-Hospiz-Akademie gGmbH das ganze Know-how der durchführenden Hospizvereine wieder an das Projektkonzept rückgekoppelt und geben damit wieder seine gewachsene Handlungssicherheit und Wirkweise an die Hospizvereine weiter. Hierzu dient der in der Bundes-Hospiz-Akademie gGmbH entwickelte Ausbildungsstandard „Hospiz macht Schule“, hierzu dienen unsere jährlichen Fachtagungen aller im Projekt aktiven Ehrenamtlichen und hierzu dient auch, dass wir die weitere Ausbildung in den Befähigungskursen „Hospiz macht Schule“ so bundesweit einheitlich auf einem projekt-adäquaten Referentenniveau für jeden Hospizverein, als auch für neu hinzukommende Kinderhospizvereine und Palliativeinrichtungen nahezu zum Selbstkostenpreis anbieten und durchführen können. Wenn wir dieses nicht gewährleisten könnten, dann - ohne vermessen sein zu wollen - gäbe es „Hospiz macht Schule“ als ein bundeseinheitliches Projekt nicht so wirkungsvoll, wie es nun nach 8 Jahren in der Koordination durch die Bundes-Hospiz-Akdemie gGmbH geworden und gewachsen ist - denn egal ob das Projekt in Wilhelmshaven oder in München, in Görlitz oder in Umkirch, in Rendsburg oder in Konstanz, in Rostock oder im Saarland, in der Lüneburger Heide oder in der Wetterau oder wo auch immer in Deutschland und im deutschsprachigen Ausland in Zusammenarbeit mit der Bundes-Hospiz-Akademie gGmbH durch den regionalen Hospizverein durchgeführt wird, alle arbeiten mit dem selben Projekt, sind alle gleichermaßen ausgebildet und befähigt und verkörpern und leben in den Grundschulen die Hospizbewegung als die bundesweite Bürgerbewegung, die sie ist und bleiben muss.

Und die Arbeit ist noch nicht zu Ende. Auf unserer Projektwebsite www.hospizmachtschule.de kann jeder die mittlerweile fast 250 von Hospizvereinen durchgeführten Projektwochen einsehen; wir haben dort für alle die Möglichkeit, dass sie ihre Durchführungen über die website eintragen und den anderen mitteilen können. Hatten wir im September 2013 im Hospizverein in Leer die 1000ste Ehernamtliche in unserem Befähigungskurs in der Ausbildung, so können wir jetzt schon anhand der vorliegenden Buchungen absehen, dass es bis September 2014 fast 1500 Ehrenamtliche sein werden, die die für alle Bundesländer einheitliche Befähigung im Projekt „Hospiz macht Schule“ der Bundes-Hospiz-Akademie gGmbH durchlaufen haben werden.

Natürlich ist es auch in der Hospizbewegung mittlerweile so, dass dort, wo eine Sache mit sehr gutem Potential für alle läuft und sich, gerade wenn es um ein Bildungsmodul geht, so entwickelt, auch Fremdorganisationen auf die Idee kommen, Kurse anzubieten. Die anfängliche Haltung, die uns seit den Anfängen der Hospizbewegung stets begleitete, gute Entwicklungen zu unterstützen und nicht nachzuahmen oder gar zu gefährden - schließlich geht es um EINE Bewegung, in der losgelöst von handelnden Personen die tatsächliche Kulturentwicklung im Vordergrund stehen sollte -, hat doch in den letzten Jahren sehr gelitten. Wie viele andere auch, hoffen wir, dass sie im Sinne der Menschen, um die es geht, in der Hospizbewegung der Zukunft wiedergefunden werden wird!

Hinweisen müssen wir jedoch schon an dieser Stelle darauf, dass es nicht sein kann, wenn diese Fremdorganisationen angeben lassen, Befähigungskurse zu „Hospiz macht Schule“ nach dem Ausbildungsstandard der Bundes-Hospiz-Akademie gGmbH durchführen zu können. Das müssten wir wissen...

Zusammengefasst kann man jetzt zum Ende des Jahres 2013 resumieren, dass durch die bundesweit einheitliche Koordination des Projektes „Hospiz macht Schule“ sich die Hospizbewegung in Deutschland enorm weiterentwickelt hat. Wenn mittlerweile nahezu 6500 Kinder und Eltern durch die Erfahrungen im Projekt „Hospiz macht Schule“ einem positiv offenen Zugang zu dem Erleben von Sterben, Tod, Trauer, Leben erfahren konnten, dann hat die Hospizbewegung gesellschaftlich eine auch dadurch positive Kulturentwicklung verursacht und bewirkt. Lassen wir alle gemeinsam in diesem unserem Anliegen nicht nach!

Wer sich näherhin zum Werdegang des Projektes sachlich informieren will, sei verwiesen auf folgende Quelle: Graf, G./ Timmermanns, P.: „Hospiz macht Schule“. Ein Projekt mit neuen Handlungsstrukturen für Hospizvereine und -träger. In: Hospiz Dialog NRW, 2013/ 55, 11-13.
Download hier!

Für alle Fragen rund um das Projekt haben wir neben den von uns für die Hospizvereine bereitgestellten Projektflyern eine Projekthotline mit der Nummer 0151/ 55 79 81 57 eingerichtet. Auch die website www.hospizmachtschule.de gibt vielfältige weitere Informationen.

2. Fachtagung zum gesellschaftlichen Wirken der Hospizbewegung am 12./ 13.3.2014 in Bad Honnef

Die Hospiz- und Palliativkultur hat sich gesellschaftlich über drei Jahrzehnte stark entwickelt. Insbesondere in die Gesundheits- und Sozialberufe hinein hat sie starke Anstöße zur Verbesserung von Arbeitsabläufen und Einrichtungskulturen eingebracht, so integrieren z.B. Altenpflegeheime zunehmend aus ihr eine haltungsorientierte Palliativkultur. Viele Anregungen und Denkanstöße aus der Hospizbewegung befruchten mittlerweile in vielen gesellschaftlichen und beruflichen Feldern mit konkretem Handlungs- und Veränderungswissen Routinen und Kulturen - meist empfunden als Entwicklungen zum Besseren.

Es ist an der Zeit den aktuellen Stand dieser gesellschaftlichen Entwicklung einmal kritisch zu reflektieren und zu betrachten. Hierzu kommen an den o.g. beiden Tagen viele seit langen Jahren an diesem Prozess aktiv beteiligte Referentinnen und Referenten zu einer Fachtagung zusammen, zu der wir Sie hiermit sehr herzlich einladen möchten.

Die Fachtagung am 12./ 13.3.2014 hierzu in Bad Honnef gibt Gelegenheit, viele Anregungen und Detailwissen für evtl. zukünftige Entwicklungen in eigenen Einrichtungen oder für das eigene persönliche Engagement in Kultur und Gesellschaft zu erhalten.

Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeit hier!

3. Ausbildung zur Arbeit mit Figurenpuppen in der Sterbebegleitung

Für die konkrete Arbeit in der Lebens- und Sterbebegleitung bedarf es ebenso einer Methodenvielfalt als auch einer Methodenkompetenz. Alle, die im Ehren- oder im Hauptamt hier für Hospizträger, -vereine und –organisationen tätig sind, stehen vor der Herausforderung, sich ihr Methodenrepertoire zu erweitern. Das Wort Methode meint da mehr als eine bloße statische Technik. Vor allem geht es darum, den konkreten Begleitfortgang so in seiner Aufrechterhaltung und Entwicklung gestalten zu können, dass in Hinsicht auf biographische Integrationsabläufe Lebendiges, aber auch Verschüttetes oder ggf. Verdrängtes aus den Lebensgeschichten wieder angesprochen, ausgedrückt und ggf. abgeschlossen werden kann. Die Arbeit mit Figurenpuppen kann im Rahmen von Lebens- und Sterbebegleitung da Ansätze und Hilfestellungen geben, um die Grenzen des rein Sprachlichen zu erweitern und mehr in den Raum des Bildnerischen und Gestaltens von biographischen Prozessen kommen zu können.

Doch das Arbeiten mit Figurenpuppen als Ausdrucksmittel in solchen Wachstumsprozessen will, ja muss verantwortungsvoll erlernt sein. Die Kompetenzen zu dieser Arbeit wurden über Jahrzehnte in Deutschland durch das, was man methodisch als „Therapeutisches Puppenspiel“ bezeichnet, entwickelt.

Die Bundes-Hospiz-Akademie gGmbH hat sich in einem eigenen Projekt seit Anfang 2013 zur Integration dieser Kompetenzen und gestalterischen Fähigkeiten in der Arbeit mit Figurenpuppen im Rahmen von Hospiz- und Palliativarbeit zusammengetan mit dem Frankfurter Institut für Gestaltung und Kommunikation, das in Deutschland in diesem Feld das wesentliche Ausbildungsinstitut ist.

Gemeinsam haben wir für 2014 einen eigenen Ausbildungskurs für Ehren- und Hauptamtliche in der Lebens- und Sterbebegleitung entwickelt, der nun 2014 startet.

Die Ausbildung findet als Ganze an folgenden 6 zweitägigen Modultagen statt:

- 24./ 25.3.2014; 8./ 9.4.2014; 12./ 13.5.2014; 24./ 25.6.2014;
- 28./ 29.9.2013; 4./ 5.11.2013

Einige der Modultermine können auch wahlweise „zum Schnuppern“ besucht werden.

Weitere Informationen und Anmeldung hier!

So geht das Jahr 2013 zu Ende und wieder fragen wir uns, wie sich in diesem Jahr die Hospizbewegung in Deutschland entwickelt hat. Sehr viele Gespräche und Begegnungen haben stattgefunden, es muss um den weiteren Weg der Bürgerbewegung gerungen werden und das wird es...

Ihnen, die Sie die Hospizbewegung in Deutschland sind und „arbeiten“, wünschen wir eine gesegnete Weihnacht und dass sie Sie hinein- und weiterträgt in das Jahr 2014.

Ihr

Dr. Paul Timmermanns
(Geschäftsführung)

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