Informationen aus der Arbeit der Bundes-Hospiz-Akademie gGmbH

Freitag, 10. Juni 2011

1. Konzeptionstreffen zur Zukunft des gesellschaftlichen Profils der Hospizbewegung am 1. Juli 2011 in Wuppertal

Am 1.7.2011 - 13:00 h - findet in der Wuppertaler Art-Fabrik (Adresse: Bockmühle 16-24, 42289 Wuppertal, Tel: 0202/ 28370) ein erstes Konzptionstreffen zu einem möglichen zukünftigen gesellschaftlichen Profil der Hospizbewegung statt. Es wird neben einer Bestandsaufnahme zum aktuellen Profil um ein offenes Zusammentragen und Sammeln von möglichen Inhaltsementen von „Hospiz“ vor allem auch in der sozio-kulturellen Dimension gehen. Gemeinsam mit anderen Organisationen der Hospizbewegung werden wir hier einen breiten Beteiligungsprozess für alle Interessierte gestalten, so dass dem Auftakt am 1.7.2011 noch weitere Aktivitäten und Angebote folgen werden.

2. Spannender Verlauf des Institutionalisierungs-Kongresses in Essen - wie Hospizeinrichtungen mit Zielen, Werten und ethischen Situationen real leben.

Am Donnerstag des 9.6.2011 kamen in Essen zum gemeinsam von der Carias-Akademie Köln-Hohenlind und der Bundes-Hospiz-Akademie ausgerichteten „Institutionalisierungs-Kongress“ Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Hospizeinrichtungen, aus Alten- und Pflegeheimen, aus Krankenhauseinrichtungen und anderen Institutionen und Organisationen des Gesundheits- und Sozialwesens zusammen. Sie setzten sich intensiv anhand der thematisch breit gefächerten Vorträge und Anregungen ausgesuchter Referenten mit der doch speziellen Frage auseinander, wie und vor allem in welchen konkreten Gestaltungsformen ethische Ziele und Werte in Hospizeinrichtungen aber auch in anderen Einrichtungen mit von der Hospizidee geprägten Ausrichtungen implementiert werden können.

Die 3 Vorträge des Vormittags erlaubten einen sehr anregenden Blick in andere gesellschaftliche Bereich hinein und zeigten, wie außerhalb des Hospiz- und Palliativsektors die Implementierung ethischer Prozesse versucht wird. So stellte Daniel Kronen, Senior Manager Integrität in der Siemens AG, die Organisation von ethischen Ausrichtungen und Prozessen im erwerbswirtschaftlichen Tätigkeitsspektrum des Siemens Konzerns und damit in einem weltweit globalen Kontext dar. Dr. Justus von Geibler, Projektleiter für Nachhaltigkeitsforschung im Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, zeigte auf, mit welchen strukturellen Elementen gesellschaftlich wirkende Organisationen ethische Prozesse im Sinne von lernenden Organisationen initiieren, gestalten und entwickeln können. Wichtig war auch hier, wie schon im Beitrag von Daniel Kronen, dass eine Organisation um ethische Wirkungen transportieren zu können auch über Organisationsstrukturen und Führungselemente verfügen muss, die dieses überhaupt ermöglichen und selber integer ethisch wirken. In einem dritten Vormittagsvortrag stellte Josef Roß, Leiter des Sozialdienstes im Pius-Hospital und Vorstand im Hospiz St. Peter in Oldenburg, anhand der Erfahrungen des Leitbildprozesses im Pius-Hospital eine Reihe von Eckpunkten zusammen, die zu einer Implementierung von Hospiz-Ethik in die Organisationsprozesse eines großen Krankenhausanbieters gestaltet werden müssen.

Der Nachmittag bot allen teilnehmenden Gästen ein breites Spektrum von konkreten Anwendungsbeispielen zum Thema dar. So zeigte Anneli Wallbaum, Hospizleitung des Lukas-Hospizes in Herne, sehr beeindruckend auf, wie die ethische Alltagspraxis im Hospiz in Herne aussieht und wie Ethik als eine gelebte Realität sich in je neu zu gestaltenden Handlungssituationen entscheidet. Andrea Mahnken von der Betroffenen-Initiative Brustkrebs in Oldenburg zeigte die Erfahrungsseite des Ethischen aus Sicht von Betroffenen auf. Rolf Kieninger, Hospizleitung des Elias-Hospizes in Ludwigshafen, machte nachdrücklich deutlich, dass es vor allem Wahrnehmungskompetenzen sind, die in der Gestaltung ethischer Situationen zur Anwendung gebracht werden. Wahrnehmungen und Gestaltungen, die sich vor allem aus einem lebendigen Gemeinschaftsgefüge nähren können müssen, das den Einrichtungsalltag trägt. Zuletzt stellte Gerda Graf, Geschäftsführerin der Wohnanlage Sophienhof in Niederzier, das Organisationskonzept „HoLDe“ vor, das Lebenswelt und Hospiz-Ethik im Kontext einer Altenpflegeeinrichtung zusammenbringt.

Insgesamt wurde im Verlaufe dieses Institutionalisierungs-Kongresses deutlich, dass die Implementierung ethischer Ziele und Werte im Hospiz eine sehr viel komplexere Lebensrealität umfasst, als Versuche einfacher zielvereinbarender Regelungsverfügungen erfassen. Immer wieder wurde hier auch auf die Kommunikationswirklichkeit der Patientenverfügungen eingegangen. Der Kongress machte deutlich, dass die Ethik in Einrichtungen sich als reales Leben aller sich sehr vielgestaltig entwickelt und sehr viel mehr ist die Frage möglicher Regelungen für Entscheidungssituationen des Einzelnen.

Wie immer freuen wir uns über Ihre Rückmeldungen und Anregungen via Mail (info@bundes-hospiz-akademie.de) oder telefonisch unter 0202-9467-3330 und verbleiben mit besten Wünschen für Ihre konkrete Hospiz- und Palliativarbeit.

Für Beirat und Team der Bundes-Hospiz-Akademie gGmbH


Dr. Paul Timmermanns
(Geschäftsführung/Projekte/neue Entwicklungen)

Tobias Pollmüller
(Presse/Medien/Projekte)



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