Rundbrief 26 - 29.04.2015
Informationen aus der Arbeit der Bundes-Hospiz-Akademie gGmbH

- Kooperation mit dem Bundesverband Trauerbegleitung – die neue Ausbildung „Große Basisqualifikation Trauerbegleitung“

- Aktivitäten in den Schulprojekten „Hospiz macht Schule“ und „Hospiz macht Schule weiter...“

- Das Apfelbaumprojekt

- Ausbildung in haltungsorientierter Palliative Care für 2016

- 10 Jahre lang Bundes-Hospiz-Akademie

- Neue Publikation im Fachverlag der Bundes-Hospiz-Akademie

Liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren,
 

Kooperation mit dem Bundesverband Trauerbegleitung – die neue Ausbildung „Große Basisqualifikation Trauerbegleitung“

In unserem Rundbrief 25 Ende 2014 hatten wir vorab mit folgenden Zeilen informiert, zukünftig gemeinsam und in Kooperation mit dem Bundesverband Trauerbegleitung e.V, eine qualifizierte Ausbildung zur Trauerbegleitung als „große Basisqualifikation“ anzubieten:

„Hospiz- und Palliativdienste und –vereine sind in unterschiedlichen Konstellationen mit dem Trauererleben von Menschen konfrontiert. Sie auch in ihrer Trauer zu begleiten, gehört zum Tätigkeitsprofil von Hospiz- und Palliativarbeit und steht als Auftrag in vielen Satzungen der Hospizvereine und -einrichtungen... (Hierzu) bedarf es aber einer entsprechend qualifizierten Vorbereitung und Ausbildung in der Trauerbegleitung und zwar auf unterschiedlichen Niveaus. Hierzu differenzierte Bildungsmöglichkeiten zu entwickeln und anzubieten, ist das gemeinsame Ziel des Bundesverbandes Trauerbegleitung e.V. und der Bundes-Hospiz-Akademie gGmbH.... Die große Basisqualifizierung Tauerbegleitung nach den Standards des BVT wird die Voraussetzung werden, mit der Hospiz- und Palliativeinrichtungen zukünftig Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten für ihre Aktivitäten im Bereich der Trauer und Trauerbegleitung angehen können. Sie umfasst eine Grundstufe und eine Aufbaustufe, geht über mehrtägige und eintägige modulare Veranstaltungsteile mit einem maximalen Umfang von 220 Stunden. Die Grundstufe kann mit einer separaten Teilnahmebestätigung abgeschlossen werden. Im modularen Gesamtsystem der Basisqualifikation soll es für Menschen, die in der Trauerbegleitung von Hospiz- und Palliativeinrichtungen tätig werden wollen, möglich sein, für jedes ihrer eigenen Angebotsniveaus einen passend qualifizierten Abschluss erhalten zu können. Die gesamte Basisqualifikation wird von in der Trauerbegleitung erfahrenen Referentinnen und Referenten des BVT durchgeführt, denen auch die Arbeit und Kultur der Hospiz- und Palliativbewegung insgesamt vertraut ist.“

Mit allen Inhalten und Terminen für den ersten Ausbildungskurs 2015/ 2016 finden Sie nun im Veranstaltungsbereich der website der Bundes-Hospiz-Akademie - www.bundes-hospiz-akademie.de - zu dieser Basisqualifikation Trauerbegleitung alle Details und Informationen samt Anmeldemöglichkeiten.

Informationen/ Anmeldung hier !!!

Hinweisen möchten wir alle Hospiz- und Palliativdienste auch auf die Inhouse-Variante dieses Ausbildungsangebotes. Die Ausbildung findet also nicht nur zentral am Standort Ennepetal statt, sondern kann auch in den Regionen am Standort der Dienste umgesetzt werden.

Die beiden Kooperationsträger haben für alle weiteren Fragen zu dem Gesamtangebot folgende Ansprechstellen eingerichtet:

Per Mail unter: trauerbegleitung@bundes-hospiz-akademie.de oder auch über die Projekthotline 0151/ 55 79 81 57 (ab dem 4.5.2015).

2. Schulprojekte „Hospiz macht Schule“ und „Hospiz macht Schule weiter...“

In der Gesamtkoordination des Projektes „Hospiz macht Schule“ durch die Bundes-Hospiz-Akademie ist „Hospiz macht Schule“ jetzt seit fast 10 Jahren immer weiter gewachsen. Es ist schon erstaunlich, wie sehr dieses Projekt sich gerade in den letzten 6 Jahren fortentwickelt hat. Schaut man sich die mittlerweile fast 360 Durchführungen der 5-tägigen Projektwoche durch die mit ihren Ehrenamtlichen engagierten Hospizvereine in den regionalen Grundschulen auf der website der Bundes-Hospiz-Akademie an, so möge man sich vorstellen, dass wir mittlerweile an der Schwelle von insgesamt 8000 Grundschulkindern stehen, für die ein regionaler Hospizverein die Projektwoche durchgeführt hat. Gewappnet und gestärkt durch ihre Projektwoche auf einen Umgang mit Tod, Sterben und Trauer zugehen zu können, der das kulturelle Verschweigen, wie wir es – trotz 30 Jahre Hospizbewegung in Deutschland – immer noch auf breiter Ebene in der sog. Erwachsenenwelt erfahren, aufheben helfen kann, kann für diese Kinder Wirklichkeit sein. Wichtige Effekte der Arbeit von „Hospiz macht Schule“ geschehen im Stillen und es macht einfach Freude, wenn engagierte Ehrenamtliche durch ein Gespräch mit Eltern oder Klassenlehrern bei der Woche konkret im Projekt erfahren, wie Schweigen und Nichtreden aufbrechen kann. Das ist der wirkliche Beweggrund des Bundesprojektes „Hospiz macht Schule“.

Nun haben wir über die letzten Jahre das Projekt immer weiter verfeinert, immer wieder die vielen Erfahrungen, die uns über die Projekthotline fast täglich oder auch bei den vielen Ausbildungskursen der Bundes-Hospiz-Akademie in der Koordination dieses Bundesprojektes erreichen, in die Projektarbeit und in die Standards der Ausbildungskurse, neu eingebaut. „Hospiz macht Schule“ heute ist in der Vermittlung sehr viel reicher und weiter geworden als es noch 2006 oder auch 2010 sein konnte.

In diesem Jahr werden wir nun durch die Bundes-Hospiz-Akademie einen nächsten wichtigen Entwicklungsschritt für das Projekt „Hospiz macht Schule“ machen: „Hospiz macht Schule“ geht in diesem Jahr in seine Erforschung. In den letzten 10 Jahren ist ein wirklich umfassendes Forschungsfeld im Projekt entstanden und derzeit sind wir einerseits im Gespräch mit geeigneten Forscherinnen und Forschern, hier eine Feldforschung in mehrerer Hinsicht aufzunehmen. Andererseits gehen wir gerade in Gespräche mit einzelnen Vorstandsverantwortlichen der Verbands- und Organisationsebenen in der deutschen Hospizbewegung, denn wir sind uns ziemlich sicher, dass sich aus den Beforschung des Bundesprojektes „Hospiz macht Schule“ auch sehr viel spannendes und wesentliches über die Wirkmechanismen der Hospizbewegung selbst erfahren lässt.

Genaueres zur Forschungsentwicklung bei „Hospiz macht Schule“ werden wir als einen Punkt unter anderen zum Thema unseres diesjährigen Fachtags in Essen machen.

Der Fachtag „Hospiz macht Schule“ findet am 5.11.2015 in Essen statt. Neben der Frage der Projektforschung werden wir uns wieder mit dem Einsatz von Kinderbüchen befassen und konnten hierzu als Referentin Marie-Thérèse Schins aus Hamburg gewinnen. Natürlich wird auch dieser Fachtag „Hospiz macht Schule“ wieder einen reichen Erfahrungsaustausch für alle projektaktiven Ehrenamtliche und weitergehend Interessierte bieten.

Anmeldung hier !!!

Richtet sich das Projekt „Hospiz macht Schule“ an die Grundschulen so gilt es deutlich zu sagen, dass die Arbeit im Feld der weiterführenden Schulen völlig andere Ansatzpunkte und auch Besonderheiten beachten und erreichen können muss. Seit 2011 bietet die Bundes-Hospiz-Akademie deshalb für diesen Bereich auch das Projekt Hospiz macht Schule weiter...“ an. Derzeit stehen wir kurz vor dem 5 Ausbildungskurs, zu dem nur noch wenige Plätze frei sind. Die Termine für die beiden Ausbildungsblöcke im kommenden Jahr sind: 28. - 30. April 2016 (Block 1) und 29. September - 1. Oktober 2016 (Block 2).

Interessierte können über die Projekthotline 0151/ 55 79 81 57 weitere Informationen erhalten.

3. Das Apfelbaumprojekt geht weiter

Das Apfelbaumprojekt der Bundes-Hospiz-Akademie gGmbH erfreut sich schon seit 2012 bei den Hospizeinrichtungen, die über einen eigenen Hospiz-Garten verfügen, großer Beliebtheit. Im Projekt pflanzen wir gemeinsam mit allen Gästen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Einrichtung einen Apfelbaum und schaffen damit einen symbolischen Ort für das Leben und Verweilen „unter dem Apfelbaum...“ Schon viele Apfelbaumfeste wurden so in ganz Deutschland gefeiert und es war am letzten Freitag eine große Freude, jetzt den 22. Apfelbaum im Projekt zu pflanzen. Im stationären Hospiz in Erlabrunn im Erzgebirge kam zur gemeinsamen Baumpflanzung auch die örtliche Presse und der gemeinsame Gesang bei Apfelkuchen und -saft wurde dort hinlänglich dokumentiert.

4. Ausbildung in haltungsorientierter Palliative Care für 2016

Eine zentrale Grundlage für die Palliative-Care-Ausbildung in Deutschland ist das sog. Müller-Kern-Curriculum, das auch der § 39a SGB V empfiehlt. Als wir Ende der 90er Jahre dieses Curriculum orientiert an den sog. 4 Grundsäulen der Hospizarbeit geschaffen haben, wussten wir noch nicht, dass es zu einem solchen Boom und auch Markt an Ausbildungsangeboten kommen wird, wie er in den letzten Jahren zu beobachten ist. Neben den Bildungsträgern in den Sozial- und Gesundheitssystemen sind gerade die Bereiche der stationären Einrichtungen im Gesundheitswesen mit ihren vielfältigen Träger- und Verbandsstrukturen in eine Palliative-Care-Entwicklung gegangen, die unübersichtlicher gar nicht sein könnte.

Lange Jahre haben wir für die Hospiz- und Palliativeinrichtungen über die Bundes-Hospiz-Akademie keine „eigene“ Palliative-Care-Ausbildung angeboten, da wir keinen Markt bedienen müssen und weil wir außerdem stets davon ausgehen, dass nur angeboten werden sollte, was auch tatsächlich in der Hospiz- und Palliativlandschaft fehlt. Denn niemand muss das Rad zweimal erfinden - was an guten Angeboten schon besteht, braucht nur benannt und empfohlen zu werden.

Bei der Durchsicht der mittlerweile unzähligen Ausbildungsangebote ist uns aber so ab 2012 immer mehr aufgefallen, was im Palliative-Care-Bereich wieder neu unterstützt und betont werden muss, damit es nicht zu Fehlentwicklungen kommt. Die Palliative Care findet u.E. - und das war schon bei ihrer Entwicklung der entscheidende Ansatz - ihr volles Potential nur, wenn sie eine „haltungsorientierte“ Praxis zu entwickeln und auszubilden hilft, in der die Hospizidee als gesellschaftliche Kulturentwicklung auch tatsächlich verankert ist.

Aus diesem Grunde entwickeln wir seit 2012 den Ansatz einer „haltungsorientierten Palliative Care“ und stehen nun für 2016 vor dem 3. Jahreskurs für das eigene Angebot dieser Palliative-Care-Ausbildung. Den neuen Kurs 2016 schreiben wir hier aus und alle weiteren Informationen samt Anmeldemöglichkeit finden Sie auf unserer website im Veranstaltungsbereich.

Informationen/ Anmeldung hier !!!

5. Zehn Jahre lang Bundes-Hospiz-Akademie - Festveranstaltung am 20.4.2016 in Essen

Aus der Mitte der Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz wurde im April 2006 die Bundes-Hospiz-Akademie als eine gemeinnützige GmbH gegründet - wir nähern uns also dem 10-jährigen Bestehen. Aus diesem Grunde planen wir für den 20. April 2016 eine Festveranstaltung in Essen und - wie sollte es anders sein - wir möchten auch an diesem Tag uns mehr kritisch-fachlich mit der Hospizbewegung auseinandersetzen. Deshalb arbeiten wir derzeit an einem Veranstaltungskonzept für diesen Tag mit wenig Raum für Lobreden, dafür aber wohl mit viel Raum für eine breitere Auseinandersetzung mit den Fragen der „Spiritualität und Seelsorge in der Hospiz- und Palliativarbeit“. Bitte merken Sie sich bei Interesse schon einmal den 20. April 2016 vor.

6. Neue Publikation im Fachverlag der Bundes-Hospiz-Akademie

Seit Herbst 2013 arbeitet die Bundes-Hospiz-Akademie in einem eigenen Fachverlag - dem Bundesakademieverlag - und im Dezember 2014 erschien als letzte Publikation im Feld von „Depression und Hospiz“ das neue Kinderbuch von Uwe Saegner mit dem Titel „das Seelenheim“. Unser Fachverlag wird vor allem den kulturellen Sektor des gesellschaftlichen Lebens in Deutschland als ganzes in den Blick nehmen und in seinem Verlagsprofil für die Hospizbewegung gerade solche Buch- und Zeitschriftenprojekte nach vorne bringen, die die kulturelle Dimension der Hospizbewegung als einer Bürgerbewegung weiter auf- und auszubauen helfen (vgl. www.bundesakademieverlag.de). Gerade hier wird u.E. die Hospizbewegung in der Zukunft noch viel Entwicklungsarbeit zu leisten haben. Für das Feld der Ethik weisen wir hier auf folgende neue Publikation des Bundesakademieverlags hin:

Nana Kutschera: Helen und die Schildkröte. Ein Märchen aus fernen Ländern und fremden Küchen. Wuppertal 2014.

Informationen/ Bestellung hier !!!

Für alle Anfragen und Vorhaben zu Ihren Publikationsprojekten im Hospiz- und Palliativbereich können Sie sich wie immer direkt telefonisch oder auch per Mail an uns wenden unter Tel.: 0202/ 9467-2801 oder Mail: timmermanns@bundes-hospiz-akademie.de

Mit besten Grüßen und guten Wünschen für den sog. Wonnemonat Mai
Ihr

Dr. Paul Timmermanns
(Geschäftsführung)

Sie möchten in Zukunft keine Mails mehr von uns erhalten?
Senden Sie uns eine kurze Nachricht an info@bundes-hospiz-akademie.de
Rechtehinweis zum Bild oben: (c) klickerminth - fotolia.com